Sonja Wallner

Beratung - Coaching - Training


der "merk-würdige" Blog

Willkommen auf meinem Blog über psychosoziale Beratung! Hier finden Sie wertvolle Informationen und Ressourcen, um Ihr Verständnis für dieses wichtige Thema zu erweitern.
In meinen Beiträgen werde ich verschiedene Aspekte der psychosozialen Beratung beleuchten und Ihnen praktische Tipps und Strategien zur Verfügung stellen, um Ihre eigene psychische Gesundheit zu fördern und anderen Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.

Egal, ob Sie nach Unterstützung bei der Bewältigung von Stress, Angst oder Beziehungsproblemen suchen oder einfach nur mehr über die Grundlagen der psychosozialen Beratung erfahren möchten, hier sind Sie genau richtig.

Ich lade Sie herzlich ein, regelmäßig vorbeizuschauen, um neue Artikel zu entdecken.

Vielen Dank, dass Sie Teil dieses Blogs sind, und ich freue mich darauf, Ihnen dabei zu helfen, Ihre psychische Gesundheit zu stärken und anderen Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen.

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2024-11-08

“Die stillen Starken” - Wenn Kinder mit der Last psychischer Erkrankungen bei Geschwistern aufwachsen

Geschwister.jpgKinder, die mit psychisch oder geistig kranken Geschwistern aufwachsen, erleben oft eine Reihe von Belastungen, die ihre eigene psychische Gesundheit beeinflussen können. Diese Geschwisterkinder, die sogenannten “gesunden Kinder,” befinden sich häufig in einer komplexen Situation: Sie wachsen in einem Umfeld auf, das durch die Krankheit ihres Geschwisters geprägt ist und erfordert, dass sie oft früh Verantwortung übernehmen oder auf ihre eigenen Bedürfnisse verzichten.

Wie geht es den Geschwisterkindern?

        1.      Emotionale Belastung: Geschwisterkinder fühlen sich häufig vernachlässigt oder weniger beachtet, da die Eltern oft viel Energie und Aufmerksamkeit auf das kranke Kind verwenden müssen. Diese Kinder erleben oft Gefühle von Einsamkeit, Wut, Trauer oder auch Schuld, weil sie gesünder sind als ihr Geschwisterteil oder sich in bestimmten Momenten ärgern.
        2.      Frühreife und Verantwortungsübernahme: Viele Geschwisterkinder übernehmen frühzeitig Verantwortung für die Familie und entwickeln eine hohe Empathie und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Dies kann jedoch zu Überforderung und Erschöpfung führen, da sie das Gefühl haben, immer „stark“ sein zu müssen.
        3.      Soziale Isolation: Aufgrund der besonderen Familiensituation fühlen sich einige Geschwisterkinder von Gleichaltrigen unverstanden oder schämen sich für das Verhalten des kranken Geschwisters. Sie isolieren sich sozial, was zu Einsamkeit und sozialen Schwierigkeiten führen kann.
        4.      Ambivalente Gefühle: Viele Geschwisterkinder erleben gemischte Gefühle gegenüber ihrem kranken Bruder oder ihrer kranken Schwester. Neben Liebe und Fürsorge empfinden sie auch Wut oder Frustration. Diese Ambivalenz ist normal, kann jedoch schwer zu bewältigen sein und Schuldgefühle hervorrufen.

Was können Eltern, Freunde und Verwandte tun, um die Situation zu verbessern?

Für Eltern:

        1.      Aufmerksamkeit und Gespräche: Eltern sollten aktiv Zeit und Aufmerksamkeit für das gesunde Kind reservieren. Regelmäßige Gespräche, in denen das Kind frei von der Situation erzählen kann, sind wichtig. So fühlt sich das gesunde Kind gesehen und wertgeschätzt.
        2.      Emotionale Unterstützung und Validierung: Eltern sollten die Gefühle des Geschwisterkindes ernst nehmen und anerkennen, dass auch ambivalente Gefühle in Ordnung sind. Das Kind darf sich wütend oder traurig fühlen, ohne dass dies zu Schuldgefühlen führt.
        3.      Feste Rollen und Grenzen: Geschwisterkinder dürfen die Elternrolle nicht übernehmen. Eltern sollten klare Grenzen setzen und den Kindern signalisieren, dass sie selbst für die Hauptverantwortung zuständig sind. Dies kann helfen, die Belastung der Kinder zu mindern und ihnen ihre Kindheit zu erhalten.
        4.      Individuelle Zeit und Förderung: Es ist wichtig, dass das gesunde Kind eigene Interessen und Hobbys entwickeln kann. Die Eltern sollten bestrebt sein, diesem Kind Raum und Förderung zu bieten, in dem es selbst wachsen und sich entwickeln kann.

Für Freunde und Verwandte:

        1.      Präsenz zeigen und offen sein: Freunde und Verwandte sollten regelmäßig Interesse zeigen und auch das Geschwisterkind aktiv einbeziehen, um Isolation zu vermeiden. Sie können dem gesunden Kind signalisieren, dass sie ein unterstützendes Netzwerk haben.
        2.      Entlastung und Abwechslung: Ab und zu können Verwandte das gesunde Kind zu Ausflügen oder Aktivitäten einladen, bei denen es ohne Sorge um das kranke Geschwisterkind einfach Kind sein kann. Solche Pausen sind wertvoll und können dem Kind dabei helfen, sich zu entspannen und Spaß zu haben.
        3.      Angebot zur Gesprächsbereitschaft: Verwandte und enge Freunde können dem Kind signalisieren, dass sie zum Zuhören da sind. Manchmal öffnen sich Kinder leichter gegenüber anderen Erwachsenen, die weniger in die Situation involviert sind.

Professionelle Unterstützung:

Eltern und Kinder sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, etwa in Form von Familienberatungen oder therapeutischen Angeboten für das gesunde Kind. Therapie oder Selbsthilfegruppen für Geschwisterkinder können ihnen helfen, die Situation besser zu verstehen und mit ihren Gefühlen umzugehen.

Für die psychische Gesundheit von Geschwisterkindern ist es entscheidend, dass sie sich in ihrer Familie emotional unterstützt und verstanden fühlen. Indem Eltern und das Umfeld regelmäßig emotionale Zuwendung, Verständnis und Raum für die eigenen Bedürfnisse des gesunden Kindes schaffen, können sie dazu beitragen, dass das Geschwisterkind die Situation leichter verarbeiten und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln kann.

Admin - 08:26:01 @ "merk-würdig" | Kommentar hinzufügen

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