Sonja Wallner

Beratung - Coaching - Training


der "merk-würdige" Blog

Willkommen auf meinem Blog über psychosoziale Beratung! Hier finden Sie wertvolle Informationen und Ressourcen, um Ihr Verständnis für dieses wichtige Thema zu erweitern.
In meinen Beiträgen werde ich verschiedene Aspekte der psychosozialen Beratung beleuchten und Ihnen praktische Tipps und Strategien zur Verfügung stellen, um Ihre eigene psychische Gesundheit zu fördern und anderen Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.

Egal, ob Sie nach Unterstützung bei der Bewältigung von Stress, Angst oder Beziehungsproblemen suchen oder einfach nur mehr über die Grundlagen der psychosozialen Beratung erfahren möchten, hier sind Sie genau richtig.

Ich lade Sie herzlich ein, regelmäßig vorbeizuschauen, um neue Artikel zu entdecken.

Vielen Dank, dass Sie Teil dieses Blogs sind, und ich freue mich darauf, Ihnen dabei zu helfen, Ihre psychische Gesundheit zu stärken und anderen Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen.

Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!


2024-06-18

„Du bist nicht allein“: So findest du als Angehöriger psychisch Kranker in Österreich Hilfe und Unterstützung

Das Leben als Angehöriger eines psychisch kranken Menschen ist oft wie eine Achterbahnfahrt. Stell dir vor, du versuchst immer, das Gleichgewicht zwischen Unterstützung und Selbstschutz zu finden.

Ein Klient von mir, nennen wir ihn Sven (aus Datenschutzgründen eine fiktive Person) kam eines Tages völlig erschöpft zu mir in die Praxis für Lebensberatung. Er erzählte mir von seiner Frau, die vor einigen Monaten mit einer schweren Depression diagnostiziert wurde. Ihre Familie stand vor einer neuen Situation, und die täglichen Herausforderungen waren überwältigend. Sven fühlte sich hilflos, als würde er im Dunkeln tappen. Die Stimmungsschwankungen, die Ausbrüche, die stille Verzweiflung seiner Frau – all das war schwer zu ertragen.

Am Anfang wusste er nicht, wo er anfangen sollte. Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern, und er hatte das Gefühl, dass er ständig auf Abruf sein musste. Er fühlte sich oft allein, als ob niemand wirklich verstehen konnte, was sie durchmachten. Freunde und Familie waren zwar da, aber sie wussten oft nicht, wie sie helfen konnten.

Ich empfahl ihm, nach Unterstützung zu suchen und zeigte ihm den Weg zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machten, war für Sven wie ein Lichtstrahl in einer dunklen Zeit. Es half ihm zu wissen, dass er nicht allein war und dass es Menschen gab, die seine Gefühle und Ängste teilten.

In unseren Sitzungen in meiner Praxis für Lebensberatung arbeiteten wir gemeinsam daran, seine eigenen Gefühle zu sortieren und Wege zu finden, wie er mit den täglichen Herausforderungen umgehen konnte. Diese Gespräche gaben ihm nicht nur Werkzeuge an die Hand, sondern auch die Erlaubnis, sich selbst zu pflegen.

Wissen war ein weiterer Schlüssel. Sven begann, Bücher und Artikel über die psychische Erkrankung seiner Frau zu lesen. Je mehr er verstand, desto besser konnte er reagieren und ihr helfen. Es war wie ein Puzzle, bei dem jedes Teil ein bisschen mehr Klarheit brachte.

Natürlich musste er auch lernen, seine eigenen Grenzen zu setzen. Es war schwer, nicht rund um die Uhr verfügbar zu sein, aber er merkte schnell, dass er nicht helfen konnte, wenn er selbst ausgelaugt war. Sven begann, regelmäßig Pausen einzulegen, sich um seine Gesundheit zu kümmern und Dinge zu tun, die ihm Freude bereiteten. Ob es ein Spaziergang im Park, ein gutes Buch oder einfach nur eine Tasse Tee in Ruhe war – diese Momente halfen ihm, neue Kraft zu tanken.

Auch das offene Gespräch über seine eigenen Gefühle spielte eine wichtige Rolle. Anfangs fiel es ihm schwer, über seine Ängste und Sorgen zu sprechen. Doch je mehr er sich öffnete, desto leichter wurde es. Freunde, die vorher unsicher waren, wie sie helfen konnten, waren plötzlich eine wertvolle Stütze.

Er lernte, dass es in Ordnung war, Unterstützung anzunehmen. Ob es ein gutes Gespräch mit einem Freund war oder die Inanspruchnahme von Entlastungsangeboten durch Organisationen – jede Hilfe war willkommen und notwendig.

Gleichzeitig wollte Sven natürlich auch für seine Frau da sein. Es war wichtig, einfach zuzuhören und nicht zu urteilen. Sie zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und aktiv an ihrer Genesung zu arbeiten, war ein stetiger Prozess. Sie fanden kleine Rituale, die ihnen beiden guttaten – ein gemeinsamer Spaziergang, ein Spieleabend oder einfach nur ein ruhiger Abend zu Hause.

Die Genesung war ein langer und oft steiniger Weg. Rückschläge gehörten dazu, aber Sven lernte, geduldig zu sein und jeden kleinen Fortschritt zu schätzen. Diese Reise hat ihn gelehrt, wie stark die Bindungen zwischen Menschen sein können und wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten nicht den Mut zu verlieren.

Das Leben als Angehöriger eines psychisch kranken Menschen ist eine große Herausforderung. Aber du bist nicht allein. Es gibt viele Wege, wie du dich selbst schützen und trotzdem eine starke Stütze sein kannst. Nimm Hilfe an, achte auf dich selbst und sei geduldig. Zusammen könnt ihr diese Herausforderung meistern.

In Österreich gibt es mehrere Anlaufstellen und Organisationen, die Angehörigen psychisch kranker Menschen Unterstützung bieten. 

Hier sind einige wichtige Kontakte:Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

1. HPE Österreich (Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter)

https://www.hpe.at

HPE bietet Beratung, Selbsthilfegruppen und Informationsmaterialien für Angehörige von psychisch kranken Menschen.

2. pro mente Österreich

https://www.promenteaustria.at)

pro mente bietet psychische Gesundheitsdienste und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.

3. Familienberatungsstellen

Diese Stellen bieten Beratung und Unterstützung für Familienangehörige. Informationen zu lokalen Familienberatungsstellen findet man oft über Gemeinden oder online.

Krisendienste und Notrufnummern

1. Rat auf Draht

  - Telefon: 147 (rund um die Uhr)

https://www.rataufdraht.at)

Anonyme und kostenlose Beratung für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen.

2. Telefonseelsorge Österreich
  - Telefon: 142 (rund um die Uhr)

https://www.telefonseelsorge.at)

Anonyme und kostenlose Beratung rund um die Uhr für Menschen in Krisensituationen.

3. Psychiatrische Notdienste

In akuten Krisensituationen können psychiatrische Notdienste kontaktiert werden. Informationen hierzu sind bei den regionalen Krankenhäusern oder online erhältlich.

Online-Ressourcen

1. Psychotherapie.at

https://www.psychotherapie.at)

Informationsportal zur Psychotherapie in Österreich, inklusive Therapeutensuche und Beratungsangeboten.

2. Gesundheit.gv.at
  
https://www.gesundheit.gv.at)

Offizielle Gesundheitsinformation des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, mit vielen Informationen zu psychischen Erkrankungen und Hilfsangeboten.

Regionale Angebote

1. Wiener Kriseninterventionszentrum
  https://www.kriseninterventionszentrum.at

Bietet Unterstützung und Beratung in Krisensituationen.

2. Pro Mente Kärnten

https://www.promente-kaernten.at)

Regionale Angebote für psychische Gesundheit und Unterstützung für Angehörige.

Diese Organisationen und Dienste bieten eine wertvolle Unterstützung und sind eine gute Anlaufstelle für Angehörige, die sich Hilfe und Beratung wünschen.

Admin - 08:46:14 | Kommentar hinzufügen

Kommentar hinzufügen

Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.

Um automatisierten Spam zu reduzieren, ist diese Funktion mit einem Captcha geschützt.

Dazu müssen Inhalte des Drittanbieters Google geladen und Cookies gespeichert werden.


E-Mail
Anruf
Instagram
LinkedIn